Inklusion an der Käthe-Kollwitz-Realschule
In der inklusiven Schulgemeinschaft geht es darum, diese verantwortlich in den Blick zu nehmen und möglichst angemessen zu beantworten. Jeder ist im wertschätzenden Austausch mit dem Anderen dazu eingeladen, sein Wissen und seine sozialen Kompetenzen zu erweitern.
In diesem Sinne lernen Kinder und Jugendliche aus vielfältigen Kulturen im zielgleichen Unterricht gemeinsam miteinander. Am Standort Ratingen – West nehmen gleichzeitig Schüler und Schülerinnen mit sonderpädagogisch relevanten Förderbedarfen und Schüler und Schülerinnen mit Lernbehinderung teil. Es sind mehrheitlich Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung, einbezogen die Schüler mit Autismus-Spektrum-Anteilen. Ebenso behaupten sich im Schulalltag erfolgreich Schüler mit den Unterstützungsbedarfen: Körperliche und motorische Entwicklung, Sprache sowie Hören und Kommunikation. Neben sonderpädagogischer Unterstützung im Unterricht (im Rahmen von Team-Teaching zusammen mit dem bzw. der Fachlehrer/In bzw. in speziellen Fördergruppen) stehen einigen Schülern engagierte Integrationshelfer/Innen zur Verfügung, die zur erfolgreichen Organisation des Schulalltags beitragen und dazu in kontinuierlichem Austausch mit der Sonderschullehrerin stehen.
Nachteilsausgleiche (wie beispielsweise die Bewältigung von Klassenarbeiten im reizarmen Inklusionsraum / Zeitzugeständnisse / zeitlich begrenzte „Auszeiten“ zum Spannungsabbau) werden auf der Grundlage eines ärztlichen Gutachtens im Unterricht soweit wie möglich umgesetzt und jährlich neu reflektiert-ebenso individuelle Förderpläne fortgeschrieben und evaluiert. Es findet ein regelmäßiger Austausch zwischen unserer Schule, dem Schüler/der Schülerin, den Eltern, dem Jugendamt, der Integrationshelferin, den Trägern und therapeutischen Einrichtungen über die erreichten bzw. noch steigerbaren Verhaltensfortschritte und Leistungsergebnisse statt. Innerhalb der Pausen gibt es vier Differenzierungsräume (einen Ruheraum, einen Bewegungsraum, zwei Klassenräume), in denen mit Material – und Spielanreizen inklusive Entspannungsangebote stattfinden. Hier werden brückenbildend soziale Beziehungen zwischen unterschiedlichen Schülern/Innen angebahnt bzw. soziale Kompetenzen spielerisch erprobt und eingeübt, die Unterrichtsfähigkeit für die nächsten Schulstunden wird neu mobilisiert.
Gleichzeitig wird Schülern/Innen, die während der Hofpausen bzw. auf den Schulfluren überfordernde Situationen erlebt haben, die Gelegenheit geboten, frühzeitig Hilfen für sich einzuholen, damit Reaktionen mit Gewalt (mit Rachesprüchen oder körperlicher Selbstbehauptung) erfolgreich vermieden oder abgebaut werden können. Die Krisenintervention findet in Zusammenarbeit zwischen der Sonderschullehrerin, zwei der „Pausenhelferinnen“ und den betroffenen Schülern statt. Als konstruktive Ventilentladung nach angestauten Druckwellen dienen in diesem Rahmen auch Angebote wie „Ringen nach Regeln, Boxen oder Trampolinsprünge auf die Matte“) – nach Absprache Diese Initiativen zum angemessenen Spannungsabbau sind Beiträge zur gewaltfreien Erziehung innerhalb der interkulturellen Schülerschaft. Neue Strategien zur Problemlösung werden gelernt und zunehmend praktiziert. Hierzu dienen auch spezielle sonderpädagogisch unterstützte Unterrichtsangebote für einzelne Klassen, wenn ein akuter Bedarf der thematischen Aufarbeitung emotionaler oder sozialer Probleme gegeben ist (wie z.B. „unangemessene Selbstbehauptung /Angst/Wut/Mobbing“) und angemeldet wird.
Im Rahmen der landesweiten Initiative des Ministeriums zur beruflichen Orientierung Jugendlicher nutzen Schüler mit Förderbedarfen (bzw. unabhängig davon: Schülern mit einer Schwerbehinderung) ab Klasse 8 speziell unterstützende Angebote von KAoA-STAR oder nach Wunsch die allgemeinen Standardelemente von KAoA. Die aufeinander aufbauenden Initiativangebote von KAoA-STAR werden von uns im Austausch mit dem/der Jugendlichen, seinen/ihren Eltern und dem Integrationsfachdienst angegangen und reflektiert.